MIG Schweißen im Schienenfahrzeugbau und Schiffsbau

MIG-Schweißen in Schienenfahrzeugs- und Schiffsbau

Zur genauen Bezeichnung eines Schweißprozesses werden die Kennzahlen nach DIN EN 24063 benutzt. In diesem besonderen Fall ist es das Schweißverfahren 131: Metall-Intergasschweißen mit Massivdrahtelektrode.

Ob Bahnanwendungen, Schienenfahrzeugteile, große Hochsee-, Kreuzfahrtschiffe, Luxusyachten, Schiffe für den Binnenschifffahrtsverkehr oder Spezialschiffe für die Offshore-Industrie – alle Bau- und Werkzeugteile sind besonders starken Vibrationen, extremen Wettereinflüssen oder auch hohen Temperaturschwankungen ausgesetzt. 

Die Palette der eingesetzten Stahlwerkstoffe (NE Werkstoffe)
sämtlicher Bauteile müssen demnach korrosiven Angriffen standhalten.

Hier sind extrem sichere und starke Verbindungen gefragt! Das Lichtbogenschweißen erfüllt die besonderen Anforderungskriterien.

Warum ist das Metall Inertgasschweißen mit Schutzgas wie zum Beispiel das Aluminium schweißen gerade im Schiffbau und Schienenfahrzeugbau bedeutend?

Metall Inertgasschweißen mit Schutzgas

Das Metallschweißen mit inerten Gasen ist ein Lichtbogen-Schweißverfahren. Das MIG-Schweißen wird  hauptsächlich beim Verbinden von Nichteisenmetallen und -legierungen verwendet. Das sind Metalle und Legierungen wie beispielsweise Aluminium, Kupfer, Zink, Nickel, Titan und Messing.

Im MIG-Schweiß-Prozess wird neben dem Schweißdraht Inertgas zugeführt. Dieses schirmt die Schweißnaht vor dem Einfluss der Atmosphäre (Luft) ab und unterbindet somit das Eindringen von Sauerstoff in das Schweißbad. 

Die Gefahr der Oxidation wird verhindert und damit die beste Voraussetzung für starke und hochwertige Schweißnähte geschaffen.

Welche besonderen Anforderungen bestehen beim MIG-Schweißen von Schiff- sowie Schienenfahrzeugbau?

MIG-Schweißen Schienenfahrzeugbau

Beim MIG-Schweißen werden wie auch beim MAG-Schweißen gleiche Schweißgeräte eingesetzt. Da jedoch bei den sehr weichen Aluminiumdrähten besonders auf die Drahtführung geachtet werden sollte, kommen dann beim MIG-Schweißen geeignete Antriebsrollen und Teflonseelen im Schlauchpaket zum Einsatz.

Die Palette der eingesetzten Stahlwerkstoffe sämtlicher Bauteile müssen insbesondere korrosiven Angriffen standhalten.

Den größten Teil der Stahlverbindungen im Schiffbau fügen Handschweißer. Sie benötigen universelle und leistungsstarke Systeme, deren Komponenten bestmöglich aufeinander abgestimmt sind. Je nach Sicherheitsbedeutung der Komponenten oder Bauteile, in die das geschweißte Teil integriert ist, sind unterschiedliche Kriterien von Relevanz.

Beispielsweise ist ein typisches Anforderungsprofil für den Schiffbau:

  • lange Nähte
  • tiefer Einbrand
  • hohe Wirtschaftlichkeit
  • hohe Schweißgeschwindigkeit

Welche inerte Gase und Gasgemische kommen beim MIG-Schweißen zum Einsatz?

Inerte, also reaktionslose Gase wie reines Argon und Helium oder Mischgase aus Argon und Helium werden verwendet. Diese Gasgemische reduzieren die Porenbildung vor allen Dingen bei größeren Wanddicken. Dabei kann dann auf das Vorwärmen verzichtet werden.
Mit der Zumischung von unterschiedlichen Heliumanteilen zum Argon ergibt sich ein tieferer Einbrand und die Gefahr von Poren und Bindefehlern wird reduziert. Dadurch erreicht man auch eine breitere Nahtgeometrie.

Eine sehr geringe Zugabe an Stickstoff zu Argon oder auch zu  Argon/Helium Gemischen stabilisiert den Lichtbogen und hat somit nicht nur Einfluss auf das Nahtaussehen sondern verringert auch die Spritzerbildung.
Bei den Argon-/Heliumgemischen benötigt der Schweißer eine höhere Mindestmenge an Schutzgas. Soll heißen, dass am Druckregler auch ein höherer Durchfluss eingestellt werden sollte. Wir empfehlen, die Durchflussmenge mit einem Gasmessröhrchen zusätzlich zu kontrollieren. Ebenfalls sollte die Schweißspannung bei zunehmendem Heliumanteil höher eingestellt werden.

Da die verwendeten Gase nicht mit den Grund- und Zusatzwerkstoffen reagieren, wird das MIG-Schweißen hauptsächlich beim Verbinden von Kupfer, Aluminium oder Aluminiumlegierungen sowie anderen Nichteisenmetallen/-legierungen eingesetzt. 
Grundsätzlich lässt sich z.B. Kupfer sehr gut schweißen.

    Werkstattposter Schutzgase zum Schweißen und Formieren

    Die Möglichkeit einer auftretenden Oxidation der Schweißnaht ist damit ausgeschlossen. Das ist genau der gewünschte Vorteil.
    Die hohen Fertigungsanforderungen im Bereich des Schiffsbaus und Schienenfahrzeugbaus werden durch das MIG Schweißverfahren voll erfüllt:

    • Hohe Verfahrenssicherheit
    • Abschmelzleistung und Schweißgeschwindigkeit
    • Optimale Einbrandverhältnisse

    Sie möchten Ihre Prozesse im Bereich Schutzgasschweißen optimieren? Wir liefern Ihnen kompetente Antworten auf Ihre Fragen.

    Air Liquide bietet Experten, Anwendern und allen Interessierten der Schweißtechnik kompetente Unterstützung. 

    Mit dem MIG-Schweißen sind Sie vielleicht gut vertraut, aber suchen nach Prozessoptimierung beim Schutzgasschweißen oder Antworten auf spezifische Fragestellungen zum Aluminium schweißen oder Schweißen von Kupfer? Unser Expertenteam kann Sie beraten und effiziente Lösungsvorschläge für Sie erarbeiten. Besser geht fast immer!

    Interessiert? Dann kontaktieren Sie uns ganz unverbindlich gleich hier.

    Sie haben Weiterbildungsbedarf?

    Schweisser Campus Krefeld

    Unser SchweisserCampus steht nicht nur für sichere Anwendungen und zielgruppenspezifischen Trainingsangebot rund um die Schweißnaht und den Lichtbogen - sondern auch für Schulungen der Schweißverfahren wie zum Beispiel das MIG-Schweißen.

    Bei unseren erfahrenen Schweißfachingenieuren (SFI) und Schweißwerkmeister sind Sie in den richtigen Händen. Unser besonderes Know-how liegt in der bestmöglichen Nutzung der Eigenschaften unserer Gase. Auch für das Schweißen von Werkstoffen mit besonderen Anforderungen.

    Das MIG-Schweißen (Metall-Inertgasschweißen) spielt im Bereich des Schienenfahrzeugbau sowie im Schiffbau eine besondere Rolle. Air Liquide liefert nicht nur die passenden inerten Schutzgase wie Argon oder Helium, sondern auch maßgeschneiderte Lösungen für optimierte Schweißergebnisse.